Die Nachfrage nach Sexspielzeug hat seit dem Beginn von Corona und der damit verbundenen Schließung von Swingerclubs & Bordellen drastisch zugenommen, wie uns mehrere Großhändler aus dem Erotikbereich mitteilten.
Die Nachfrage nach Sexspielzeugen ist schon in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Auf Nachfrage, womit dies zusammenhängen könnte, teilten uns Shopbetreiber und Großhändler mit, dass eine gewisse Filmreihe wohl ihren Teil dazu beigetragen hätte. Denn kurz nach der Erstausstrahlung von „fifty Shades of Grey“ sei ein deutlich spürbarer Anstieg der Verkaufszahlen zu verzeichnen gewesen.
Doch seit der Schließung von Swingerclubs im Frühjahr 2020 sei die Nachfrage nochmals signifikant angestiegen.
BDSM Spielzeuge verkaufen sich besonders gut
Nach übereinstimmenden Informationen, die uns vorliegen, sind BDSM Spielzeuge so gefragt, wie noch nie. Gummipeitschen und Lederpeitschen für BDSM Spiele stehen dabei ganz oben auf der Einkaufsliste vieler Kunden.
Doch auch andere Spanking Toys, wie SM Paddel sowie Gerten sind derzeit ziemlich gefragt. Ebenfalls hoch im Kurs stehen gerade diverse Dinge, die zu Fesselspielen eingesetzt werden, wie etwa Handfesseln, Fußfesseln und Führungsleinen.
Im Bereich der Keuschhaltung und des Cuckolding nimmt das Interesse scheinbar auch immer weiter zu, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass Peniskäfige zeitweise nahezu ausverkauft waren.
Unter den BDSM Möbeln zählt das Andreaskreuz zu den absoluten Rennern, gefolgt von Liebesschaukeln, Strafböcken, BDSM Käfigen und Fickmaschinen.
Spielzeuge für Paare sind besonders gefragt
Spielzeuge, die man gemeinsam einsetzt sind gefragter, als Spielzeuge, die man auch alleine verwenden kann.
Zwar ist generell bei Erotikartikeln ein spürbarer Anstieg zu verzeichnen, doch Sexspielzeuge die man ohne Partner einsetzen kann, wie Dildos, Plugs, Vibratoren haben prozentual einen erheblich geringeren Zuwachs in den Verkaufszahlen zu verzeichnen, als die Spielzeuge, die gemeinsam mit dem Partner oder einer weiteren Person zum Einsatz kommen.
Für viele Onlinehändler wird das 2. Quartal 2020 das mit Abstand bisher ertragreichste Quartal der gesamten Firmengeschichte werden und das, obwohl die Margen bei vielen Anbietern durch den steigenden Wettbewerb geringer wurden. Das zeigt, wie extrem der Umsatz in dieser Branche in den letzten Monaten angestiegen ist.
Swingerclubs könnten das Nachsehen haben
Mittelfristig und Langfristig betrachtet, könnten Swingerclubs durch diese Entwicklung das Nachsehen haben.
Wie die Entwicklung in den kommenden Monaten weitergeht, kann niemand vorhersagen. Zwar werden kurzfristig sicherlich viele Swinger nach langer Zeit nochmals Swingerclubs aufsuchen, doch mittelfristig und langfristig könnten Swingerclubs einen nachhaltigen Schaden durch Corona erleiden. Die Umsatzeinbußen von April bis August waren schon sehr drastisch, doch es könnte noch schlimmer kommen. Sollten wir gegen Herbst / Winter tatsächlich nochmals steigende Infektionszahlen bekommen, ist davon auszugehen, dass sämtliche Swingerclubs in Deutschland wieder schließen müssen.
Eine weitere Gefahr – völlig abgesehen von Corona – besteht natürlich darin, dass Swinger zukünftig häufiger „Zuhause“ ihre Sessions machen und andere Swinger eben zu sich Nachhause einladen. Denn viele von ihnen haben sich jetzt in der Zeit, als die Clubs geschlossen waren Spielzeuge und Möbel angeschafft und diese sind ja bekanntlich nicht günstig. Da der Mensch grundsätzlich Dinge im Leben ungerne bereut – in diesem Fall die Anschaffung der Spielzeuge – ist es durchaus denkbar, ein Teil der früheren Stammswinger nun den Weg der privaten Swingertreffen einschlagen wird, denn schließlich möchte man ja einen Nutzen von der Anschaffung haben.
Sicherlich wird es auch andere Menschen geben, die sich freuen, nach der für sie langen Zeit endlich wieder einen Swingerclub von innen sehen zu können und ihre Lust mit anderen Menschen auszuleben.
Trotzdem tun Swingerclubbetreiber gut daran, sich gedanklich schon einmal darauf einzustellen, dass die Neukundengewinnung in den nächsten Monaten wichtiger werden dürfte, als sie es in der Vergangenheit war.